Die Schule an der Ichostraße, heute eine Grund- und Mittelschule im Herzen des Stadtteils Giesing feiert ihr stolzes 100-jähriges Jubiläum. Auch nach 100 Jahren präsentiert sich die Ichoschule in jeglicher Hinsicht als moderne Bildungsstätte. Seit jeher wird an diesem Schulstandort eine kompetente pädagogische und soziale Arbeit mit großem Engagement geleistet. Neben der Wissensvermittlung werden soziales Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit, Toleranz und Kreativität der Kinder und Jugendlichen in hohem Maße gefördert. Mit dem aktuellen offenen und gebundenen Ganztagskonzept in Grund- und Mittelschule sowie dem Angebot des Städtischen Tagesheims wird den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen der Bildungs- und Erziehungspartner in hohem Maße Rechnung getragen.
Kurzer geschichtlicher Aufriss:
In den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts wurden in Giesing drei Großschulhäuser erbaut, um den stetig anwachsenden Schülermassen genügen zu können. Zunächst folgte im Jahr 1902 die Eröffnung der Martinsschule. Damit hatte der Osten Giesings eine neue Schule erhalten. Im Jahre 1906 wurde dann im Westen des Bezirkes das Schulhaus am Agilolfingerplatz fertiggestellt. Acht Jahre später wurde zu Beginn des 1. Weltkrieges (1914) der Bau der Ichoschule an der damaligen Pfarrhofstraße begonnen und 1916 vollendet. Die Ichoschule, benannt nach dem Missionar von Giesing wurde nach Plänen von Baurat Hans Grässel erbaut. Bei den Bodenarbeiten für diese Schule wurden fast 300 Grabstätten freigelegt, die von den ersten Bewohnern Giesings im 6. und 7. Jahrhundert zeugen. Die zahlreichen Grabbeilagen finden Sie noch heute in der Prähistorischen Sammlung in München. Neben seiner Funktion als Schulstandort wurde das Gebäude während und nach den beiden Weltkriegen anfänglich auch mitgenutzt als Wohlfahrtsbezirksamt, teilweise Polizeipräsidium, Lazarett, Markenrücklaufstelle für das Ernährungsamt, als Luftschutzraum und Mütterberatungsstelle. Im 2. Weltkrieg wurde am 13. Juli 1944 das Schulgebäude durch Bomben stark beschädigt. Damals gab es 38 Tote bei diesem Sprengbombenangriff zu beklagen, davon auch 6 Lehrkräfte. Die Stadtgemeinde hat mit vielen Spenden und Eigenleistung den Wiederaufbau der Schule bis zum Jahre 1951 vorangetrieben.
Heute im Jahr 2016 finden hier 600 Kinder und Jugendliche ihren Schul- und Erziehungsort, zum großen Teil als Ganztagsbetrieb. Das denkmalgeschützte Gebäude ist in den letzten Jahren aufwändig teilsaniert und ausgebaut worden.
Anbei Bildimpressionen vom feierlichen Festakt anlässlich unseres 100. Geburtstags.
Allen, die zum Gelingen der Festveranstaltung beigetragen haben, ein herzlichen Dankeschön!