SchiLf zur Präventionsarbeit an der Icho-Grundschule

Schuljahr:

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Freitag Nachmittag in der Grundschule an der Ichostraße… Wo sich sonst in den Gängen Wochenendstimmung breit macht und allmählich Ruhe einkehrt, haben sich heute Lehrkräfte und OGT-Betreuer zusammengefunden, um über das Thema Prävention zum sexuellen Missbrauch zu sprechen. Bevor mit präventiver Arbeit begonnen werden kann, war es wichtig zunächst einmal Grundkenntnisse zur Problematik des sexuellen Missbrauches zu erwerben.

Dazu haben wir die pädagogische Fachkraft vom Verein AMYNA e.V. eingeladen. Sie hat uns dabei unterstützt, wichtige Begrifflichkeiten in diesem Kontext zu klären sowie Täter- und Täterinnenstrategien näher zu bringen.

Im Zuge der Fachveranstaltung ist man auch auf aktuelle Zahlen und Statistiken genauer eingegangen. Auch wenn man im Rahmen des sexuellen Missbrauches nach wie vor eine hohe Dunkelziffer zu verzeichnen hat, so waren doch viele der bestehenden Erkenntnisse erschreckend und augenöffnend für das Schulteam. Aus Gesprächen mit ehemals Betroffenen geht beispielsweise hervor, dass sie durchschnittlich rund 7-mal versucht haben über den Missbrauch zu sprechen, bis es richtig eingeordnet und verstanden oder ihnen letztlich geglaubt wurde. Umso mehr wird allen Beteiligten an dieser Stelle bewusst, wie wichtig es ist, für dieses Thema sensibilisiert zu werden und welche Rolle Prävention in diesem Kontext spielt.

Deshalb wurde gemeinsam überlegt, wie Prävention am Schulstandort noch weiter ausgebaut werden kann. In Kleingruppen erarbeitete das Team, welche präventiven Maßnahmen auf Ebene der Schule, der Lehrkräfte und Schüler sowie im Rahmen der Elternarbeit bereits bestehen und wo noch Bedarfe ersichtlich sind.

Die Fachveranstaltung wurde initiiert, um einen weiteren wichtigen Schritt, im Hinblick auf den Schutz gegen sexuelle Gewalt an der Schule zu gehen. Alle Mitglieder der „Schulfamilie“ sollten die Möglichkeit erhalten, sich fachlich unterstützt zu fühlen, um sich mit diesem komplexen und sehr emotionalen Thema professionell auseinandersetzen zu können. Wichtig war uns insbesondere, bestehende Unsicherheiten und Ängste abzubauen und dadurch einen achtsamen Umgang mit sexuellem Missbrauch zu ermöglichen.